Ratenkauf vs. Ratenkredit – was ist sinnvoller?

Verbraucher haben es heute einfach – und doch ist diese von Möglichkeiten geprägte Einfachheit nicht unbedingt simpel. Ein gutes Beispiel ist die Überlegung, ob Güter via Ratenkauf oder Ratenkredit finanziert werden sollen. Der Ratenkauf ist absolut beliebt und Onlineshops – aber auch örtliche Geschäfte – die diese Möglichkeiten anbieten, steigen in der Gunst der Käufer. Auf der anderen Seite stehen die Ratenkredite. Und hier stößt das Wort »Kredit« bereits etliche Menschen ab. Doch warum ist das so und ist der Ratenkauf wirklich besser? Oder ist ein Ratenkredit nicht deutlich sinnvoller? Dieser Artikel schaut sich das einmal an.

Ratenkaufoptionen werden online sehr häufig angeboten – doch ist eine solche Option sinnvoll?

Wie funktioniert der Ratenkauf?

Um es von einem rein rechtlichen Standpunkt aus zu betrachten: Der Ratenkauf ist ein Kredit:

  • Ware – die Ware wird ausgesucht und an der Kasse gekauft. Da allerdings der Ratenkauf vereinbart wurde, erhält der Kunde die Ware ohne Vorleistung.
  • Raten – wie bei einem Kredit werden monatliche Raten geleistet. Der Kunde benutzt die Ware unterdessen.
  • Eigentumsübergang – wenngleich der Kunde die Ware längst benutzt, so bleibt sie im Eigentum des Verkäufers. Das Eigentum geht erst nach der letzten Rate auf den Käufer über.

Im Grunde genommen ist der Ratenkauf also nichts anderes als ein Kredit, nur wird hier die Ware statt Geld als Gegenwert genutzt. Anstatt Raten auf einen Geldkredit zurückzuzahlen, bezahlt der Kunde die Raten, die den Warenwert abbilden.

Bei einem Ratenkauf hat der Kunde allerdings weniger Spielraum bezüglich seiner eigenen Ratenwünsche. Er muss oft das Angebot akzeptieren, welches der Händler bereitstellt. Zugleich kann sich aus dem Ratenkauf eine Schuldenfalle ergeben.

Ratenkauf vs. Ratenkredit – der Vergleich

Aber wie schlagen sich beide Optionen im Vergleich und welche ist besser? Ein Überblick:

Der Ratenkauf

  • Angebot – beim Ratenkauf legt der Händler klare Bedingungen fest. Das können die 0-Prozent-Finanzierungen sein, aber auch feste, schon im Hintergrund abgeklärte, Ratenpläne. Der Kunde hat in der Regel nur wenig Mitbestimmungsmöglichkeiten, beispielsweise bei der Wahl der Ratenanzahl.
  • Ablehnung – da Händler mit strikten Plänen arbeiten, ist nicht viel Spielraum für das gegenseitige Entgegenkommen. So ist es gut möglich, dass Händler alle Ratenkaufanfragen von Kunden ablehnen, deren Bonität unter einem gewissen Punktwert liegt.
  • Einkaufsbezogen – die Ratenkäufe gelten wahlweise für ein einziges Gerät oder aber für einen einzigen Einkauf. Sie sind nicht übertragbar, sondern betreffen in allen Fällen einen einzigen Händler.
  • Keine Vergleichsmöglichkeit – direkte Vergleichsmöglichkeiten bezüglich der Konditionen gibt es nicht. Die einzigen Ausnahmen sind Produkte, die in vielen Shops angeboten werden – hier kann der Kunde natürlich prüfen, welche Ratenzahlung für ihn besser wäre.

Allgemein sind Ratenkäufe teurer als direkte Käufe. Da die Kunden keine Möglichkeit des Vergleichs haben und die Angebote der Händler akzeptieren müssen, steht ihnen der echte Vergleich nicht offen. Zudem ist es häufig so, dass selbst die Finanzierungsangebote mit Kosten belastet sind, die erst beim Abschluss des Ratenkaufs ersichtlich werden.

Der Ratenkredit

  • Angebot – hier entscheidet der Kunde. Gerade im Internet ist es ein Leichtes, Kredite miteinander zu vergleichen und günstige Angebote für sich herauszufinden. Da die Angebote in ihren Summen, Laufzeiten und Bedingungen variierbar sind, kann ein Kunde den besten Kredit für sich finden.
  • Frei verfügbar – das Geld des Kredits wird dem Kreditnehmer überwiesen und er kann entscheiden, wie er es verwendet. Somit hat er auch die Möglichkeit, größere Anschaffungen auf mehrere Shops zu verteilen und für sich immer das beste Angebot herauszufiltern.
  • Viele Vergleichsmöglichkeiten – gerade durch das Internet können Kunden mühelos unzählige Kreditvarianten miteinander vergleichen und somit günstige Angebote finden. Mitunter gibt es gar Kredite mit Minuszinsen – der Kunde zahlt also weniger Geld zurück als er eigentlich aufnimmt.

Ratenkredite sind günstiger als der Ratenkauf, zumindest dann, wenn vorab ordentlich verglichen wird. Der absolute Pluspunkt liegt jedoch in der persönlichen Sicherheit. Gerade bei Anschaffungen, die sich auf mehrere Shops verteilen und mitunter mehrere Ratenkäufe mit sich bringen würden, steht der Ratenkredit als alleiniger Geldgeber da. Es müssen nur die Kreditraten getilgt werden, nicht aber diverse Einzelraten an unterschiedliche Händler.

Wie sieht es bei einem negativen SCHUFA-Eintrag aus?

Für eine lange Zeit galt: Wer einen negativen SCHUFA-Eintrag hat, der erhält kein geliehenes Geld mehr. Diese Zeiten haben sich aber geändert, denn es gibt durchaus Kredite trotz Einträgen. Grundsätzlich gilt:

  • Höhe– bei geringeren Kredithöhen sind die Anforderungen der Kreditgeber oft sehr überschaubar. Gerade Minikredite von unter 1.500,00 Euro werden oft selbst bei geringeren Einkommen vergeben.
  • Trotz/ohne SCHUFA – hier muss immer bedacht werden, dass »ohne Schufa« durchaus bedeuten kann, dass automatisiert eine Auskunft eingeholt, dieser aber keine Beachtung geschenkt wird. Bei Krediten trotz Schufa ist das zumeist der Fall. Wer negative Einträge besitzt, der sollte Kredite ausschließlich für äußerst wichtige Anschaffungen aufnehmen. Dies gilt natürlich nicht für diejenigen, die negative Einträge besitzen, doch längst wieder aus der schlechten Finanzsituation hinaus sind. Beispiel: Die Privatinsolvenz ist abgeschlossen, der Eintrag bleibt jedoch von Gesetz wegen bestehen. Die Finanzen sind allerdings solide, das Einkommen gesichert – in diesem Fall kann auch ein TV-Gerät finanziert werden. Vermittler wie Bon-Kredit.de versuchen auch in solchen Fällen, für Kreditnehmer stets die attraktivsten Angebote zu finden.

Auch diejenigen, die schlichtweg gerne unter dem Radar bleiben wollen und keine Einträge über einen aufgenommenen Kredit in der Schufa wünschen, können auf diese Kredite zurückgreifen.

Ratenkäufe sind übrigens schwieriger abzuschließen, wenn die SCHUFA deutliche Einträge meldet. Da Händler nach fixen Vorgaben arbeiten und kaum Kulanz zeigen können, lehnen sie die Ratenkäufe in diesen Fällen oft ab.

Fazit – oft sind Ratenkredite sinnvoller

Wer sich neu einrichten möchte oder schon weiß, dass Waren bei mehreren  Händlern gekauft werden müssen, der sollte sich frühzeitig um einen Ratenkredit kümmern. Dank der Vergleichsmöglichkeiten und der günstigen Konditionen samt Sondertilgungen oder vorzeitigen Ablösen haben Kunden schlichtweg mehr Spielraum. Ratenkäufe sind bei Einzelprodukten manchmal eine praktische Wahl. Hier sollte aber dennoch geschaut werden, welche Zusatzkosten durch die Finanzierung auf den Kunden zukommen. Selbst 0-Prozent-Finanzierungen haben Nebenkosten, die sich wahlweise auf den Kaufpreis oder die Bearbeitungskosten aufschlagen. Am besten ist, wenn Kunden bei jedem Kauf neu überlegen, was für sie geeigneter ist. Sollten größere Einkäufe anstehen, ist der Kredit nahezu immer die bessere Wahl.